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Der Einsatz von Hausmitteln gegen Blattläuse

In der Gartensaison freut man sich über jeden Halm der aufgeht und jede Blume oder jedes Gemüse das im eigenen Garten wächst. Wären da nur nicht diese schrecklichen Schädlinge. Neben den äußerst beliebten Schnecken und Ameisen gibt es da ja auch noch die häufig auftretenden Blattläuse.

Meist in großer Zahl befallen die Blattläuse junge Triebe und Blätter. Wenn hierbei nicht zeitig etwas gegen die Tierchen getan wird, ist der Schaden an der Pflanze schnell zu sehen. So sollte man seine Pflanzen stets im Auge behalten, um einem Befall frühzeitig entgegenzuwirken.

Der Befall tritt meist bei Zier- und Nutzpflanzen auf wie Rosen, Clematis, Engelstrompeten, Hibiskus und Gartenjasmin. Ebenso sind sie bei Apfelbäumen, Bohnen, Paprika und Johannisbeeren häufig zu finden.

Doch die gute Nachricht ist, die kleinen Parasiten können mit diversen Hausmitteln und ohne aggressive Chemiekeule recht einfach bekämpft werden.

Schadbild an der Pflanze

Blattlaus-Arten gibt es hunderte, die in unseren Breiten vorkommen. Neben den häufig auftretenden grünen existieren schwarze, rote, braune oder auch gelbliche. Beginnend im Frühjahr bis tief in den Herbst hinein fallen sie mit Ihrem Stechrüssel über die weichen Pflanzenteile her wie Blätter, Knospen und Triebe. Dabei saugen sie den Pflanzensaft und können so Verkrüppelungen an jungen Blättern und Triebspitzen verursachen. Hinzu kommt der unangenehme klebrige Honigtau.

Letzeren mögen auch Ameisen, die tlw. sogar Blattlauszuchten betreiben um den Honigtau zu ernten.

Doch dies alles schwächt die betroffene Pflanze und macht sie somit auch emfpindlich für andere Krankheiten wie Pilze und Sternrußtau. Auch die Übertragung dieser Krankheiten auf benachbarte Pflanzen geschieht durch Blattläuse. Einzig beruhigend ist: Für Menschen sind Läuse und Honigtau ungefährlich.

Hausmittel statt Chemie

Um die lästigen Schädlinge los zu werden sind jedoch nicht zwingend chemische Mittel notwendig. Die im Handel häufig angepriesene Chemie (wie Spritzmittel) schaden auch den natürlichen Fressfeinden wie Marienkäfer, Florfliege, Schlupfwespe und Co. Auch möchte man eher kein Gemüse essen wo fragwürdige Chemie zum Einsatz kam. Konzentrierte Chemie-Sprays aus dem Handel sollten also wirklich nur der letzte Weg sein.

Bewährte Hausmittel gegen Blattläuse

Wenn es sich nur um einen schwachen Befall handelt und wenige Tiere, besteht die Option sie mit der Hand abzulesen. Ebenso kann die betroffene Pflanze auch mit einem starken Wasserstrahl abgeduscht werden. Auch eine Knoblauchzehe (geschält) kann bis zur Hälfte am Stiel der Pflanze eingesteckt werden. Meist treten Blattläuse jedoch in größerer Zahl auf.

Die Wirkstoffe natürlicher Mittel sind Duft- und Gerbstoffe. Trotz ihrer hohen Wirksamkeit sind sie jedoch voll ökologisch und unproblematisch für andere Insekten und auch Menschen.

Es ist in jedem Fall wichtig den Blattlausbefall zeitig festzustellen. Abwarten bedeutet eine schnelle Vermehrung der Tierchen. Ohne Zutun verschwinden die Läuse nicht und vermehren sich täglich (ohne Befruchtung) um ca. das Fünffache.

1. Verdünnte Milch gegen Blattläuse

  • Mischung aus 1/4 Liter fettarme Milch mit 1/2 Liter Wasser
  • Milch-Wasser-Gemich per Sprühflasche auf Pflanze verteilen
  • mehrere Tage wiederholen

2. Sud mit Oregano

  • 20 Gramm getrocknete Oreganoblätter (alternativ 100 Gramm frischen Oregano) auf 1 Liter Wasser
  • Sud abgekühlt abseihen und nochmals 1:3 verdünnen
  • mit Sprayflasche auf Pflanze aufbringen
  • nach ein par Tagen wiederholen

3. Brennnessel-Brühe

  • zwei Hände voll frischer Brennnesselblätter in 1 Liter Wasser einlegen
  • zwei Tage ziehen lassen (nicht länger, sonst wird es zu Jauche)
  • mit Sprühflasche verteilen

Ebenso klappt es mit Ackerschachtelhalm oder Knoblauch als Sud oder Jauche (stark verdünnen!)

4. Schwarzer Tee

  • zwei Teebeutel schwarzer Tee auf 1 Liter kochendem Wasser
  • 20 Minuten ziehen und dann abkühlen lassen
  • in eine Sprühflasche füllen und die Pflanzen besprühen

5. Zwiebelsud für befallene Rosen

Zwiebel-Sud ist hilfreich gegen den Befall bei Rosen

  • 1 Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in einen Liter kochendes Wasser geben
  • Sud anschließend bei niedriger Temperatur eine halbe Stunde ziehen lassen
  • abkühlen lassen, abseihen und unverdünnt auf die Pflanzen sprühen

6. Seifenlauge (Kaliseife)

  • Bei besonders hartnäckigem Befall hilft Schmierseife plus Alkohol
  • 20 Gramm Kaliseife in 1 Liter lauwarmem Wasser auflösen
  • 1 Teelöffel Alkohol oder Spiritus dazu
  • Seifenlauge in eine Sprühflasche füllen

Kaliseife: ist frei von Mikroplastik und anderen Zusatzstoffen – und biologisch abbaubar. Insekten schadet die Seifenlauge nicht. Aber Vorsicht: an einer kleinen Stelle ausprobieren, nicht jede Pflanze verträgt Seifenlauge.

7. Natürliche Fressfeinde: Marienkäfer 

Der Siebenpunkt-Marienkäfer ernährt sich ausschließlich von Blattläusen. Doch auch seine Verwandten fressen bis zu 150 Blattläuse pro Tag. Somit ist er quasi ein doppelter Glücksbringer für den Gärtner.

Doch gibt es auch durchaus viele andere Fressfeinde wie Florfliegen, Schwebfliegen, Gallmücken und auch viele Vögel. Um diese Nützlinge anzulocken, kann man Brutkästen oder Insektenhotels anbieten.

8. Lavendel, Knoblauch und Zwiebel

Blattläuse vertreiben aber auch einige Kulturpflanzen. Laut Empfehlung des Nabu können Lavendel, aber auch Knoblauch oder Zwiebeln gute Effekte erziehlen.

Doch es geht auch anders herum: Mit bspw. Kapuzinerkresse zieht man die Läuse von der Nutzpflane weg.